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Die Gründung Ein neuer Beginn 1971 1981 1996 2001 2006 2011

Deutschland hatte am 8.Mai 1945 kapituliert. Die eingesetzte Militärregierung verbot zunächst jegliche Vereinstätigkeit. Erst im Jahre 1946 wurden Sportvereine als so genannte harmlose Vereine wieder zugelassen.

In Allershausen bemühte sich der damalige Gemeindedirektor Schröder mit Nachdruck um die Wiedergründung des Vereins. Seine Bemühungen und seinen guten Beziehungen zu den übergeordneten Dienststellen ist es in erster Linie zu danken, das unser Verein schnell zugelassen wurde. Bereits im Jahr 1946 konnte der Spielbetrieb beginnen. Groß war zunächst die Begeisterung, so wurde eine Tischtennisabteilung und eine Damenhandballmannschaft aufgestellt. Für unseren Verein etwas ganz Neues. Aber die Welle der Begeisterung ließ bald nach und schon im Jahr 1949 bestanden beide Abteilungen nicht mehr. Hier muss allerdings die Theatergruppe erwähnt werden, die unter der Leitung von Hans Krüger und Heinrich Gobrecht große Erfolge feierte und wesentlich zur Verbesserung der schlechten Kassenlage des Vereins beigetragen hat.

Wir alle wissen wie schwer es nach dem Kriege war, Bekleidung, Schuhe usw. zu bekommen. Die Aktiven der damaligen Mannschaften mussten sich ihre Schuhe und Trikots "organisieren", es wurde getauscht und gehandelt. So manche Anekdote aus dieser zeit wäre es wert, hier einmal nacherzählt zu werden.

Freuen wir uns, das diese Zeit vorbei ist und hoffen wir, das sie nie wiederkommen wird.

Die Währungsreform im Jahre 1948 bewirkte auf dem wirtschaftlichem Gebiet eine Annäherung an normale Verhältnisse und ermöglichte dem Verein, seinen sporttreibenden Mitgliedern auch die nötigen Geräte und die geeignete Sportkleidung zur Verfügung zu stellen.

Trotz dieser Verbesserungen ließ aber das Interesse am Sportverein merklich nach, zumal inzwischen auch der Gesangverein und die Freiwillige Feuerwehr wieder aktiver Bestandteil der Dorfgemeinschaft waren.

Im Jahre 1951 lief die Pachtzeit der von Ernst Ellermeyer und Wilhelm Scheidemann`s Erben als Sportplatz gepachteten Wiese ab. Die Pachtzeit wurde nicht verlängert. Der Sportverein war ohne Sportplatz, die Spieler zogen sich mehr und mehr zurück.

Nur durch Vermittlung und Zureden der alten Mitglieder und Gönner des Vereins konnte eine Auflösung verhindert werden. Um den wenigen Aktiven die Möglichkeit zur sportlichen Betätigung zu geben, wurde, wie schon 1937/38, mit Ahlbershausen eine Spielgemeinschaft eingegangen. Sonntag für Sonntag fuhren 5-7 Unentwegte per Fahrrad nach Ahlbershausen, um den geliebten Fußballsport zu betreiben zu können. Diesen Sportkameraden gebührt ein ganz besonderes Lob. Was diese Kameraden für den Verein geleistet haben, ist wert, unserer heutigen Jugend als leuchtendes Vorbild anzubieten.

Hätten diese Kameraden nicht den festen Glauben an die Zukunft und die Hoffnung in die Jugend gehabt, so wäre der Verein über diese schwere Krise kaum hinweg gekommen.

Der Mut der 7 Unentwegten sollte nicht vergeblich sein. Im Jahre 1955 wurde die Spielgemeinschaft aufgelöst. Allershausen spielte wieder als selbstständiger Verein. Sicher wurde dieser Entschluss begünstigt durch den Pachtvertrag der Gemeinde Allershausen mit der Domäne Steimke. Dieser Pachtvertrag gibt der Gemeinde Allershausen die Möglichkeit, einen geeigneten Sportplatz für lange Zeit zu schaffen. Wir möchten hier nicht versäumen , den damaligen Gemeindevertretern für die Unterstützung zu danken. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und mit der finanziellen Unterstützung durch den Sportbund, den Landkreis und das land wurde nun ein Sportplatz geschaffen, der auch heute noch allen Anforderungen gerecht wird.

Im August 1956, zum 25jährigen Bestehen des Vereins, konnte der neue Sportplatz durch den damaligen Vorsitzenden Karl Becker feierlich eingeweiht werden. Der Sportverein erhielt einen weiteren Auftrieb. Der Verein zählte zur damaligen Zeit 87 Mitglieder, es war der Höchststand bisher.

Besonders erfreut war die Vereinsführung über den großen Zuspruch der vielen Schüler. So konnte 1956 erstmals eine Schülermannschaft aufgestellt werden, ein wesentlicher Verdienst des Vorsitzenden Karl Becker und des Schulleiters Karl Hippmann. Mit dieser Schülermannschaft begann eine große Zeit des Vereins, aber davon später.

Im Jahre 1957 wurde in Eigenarbeit der Vereinsmitglieder ein Umkleidehaus erstellt. Ebenfalls wurden in Eigenarbeit mit Unterstützung der Gemeinde eine Laufbahn und Sprunggrube geschaffen, die hauptsächlich von der Schule genutzt wurde. Zur Verschönerung pflanzten wir noch eine Hecke an der Westseite des Platzes an und auch einige Bäume.

Die schon erwähnte Schülermannschaft entwickelte sich zu einer kaum zu schlagenden Elf und wurde sogar Kreismeister.

Aus dieser Truppe ging die Jugendmannschaft hervor, die 1959 Kreismeister der gemischten Jugend wurde und den Aufstieg in die Jugendkreisliga Northeim schaffte. Das Spiel um die Kreismeisterschaft gewann die Jugend mit 3:1 gegen Fredelsloh in Hardegsen.

Neuen Auftrieb hatte es auch bei den Herren gegeben, es konnte sogar eine 2 Mannschaft aufgestellt werden. Die erste Mannschaft belegte in diesem Jahr einen dritten Tabellenplatz. Der große Aufstieg begann im Jahre 1960/61. Der vom VfB Uslar zu uns gekommene Spielertrainer Adalbert Bernsdorf verstand es, aus dem vorhandenen Spielermaterial eine harmonische, schlagkräftige Mannschaft zu formen. Der Erfolg war die Erringung der Kreismeisterschaft in diesem Jahre und der Aufstieg in die 1.Kreisklasse. Der Höhenflug ging weiter. Die einmal mit der Schülermannschaft begonnene Arbeit trug weitere Früchte. Auch 1961/62 hieß der Kreismeister in der 1.Kreisklasse wieder Allershausen und der Aufstieg in die Kreisliga Northeim war geschafft. Gegner im Kampf um die Meisterschaft war, wie schon 1959 bei der Jugend, der TSV Fredelsloh, der mit 5:2 besiegt werden konnte. hier sei noch erwähnt, das bei Erringung der Meisterschaft in unserer Mannschaft 9 Spieler mitwirkten, die schon 1959 die Meisterschaft in der Jugendklasse gewonnen hatten. Ein Zeichen für eine gute Jugendarbeit im Verein.

Die 2.Mannschaft unseres Vereins wollte der ersten natürlich nicht nachstehen und meldete i1962/63 ebenfalls den Gewinn der Kreismeisterschaft in der 2.Kreisklasse. Das waren Erfolge, wie man sie sich nicht besser vorstellen kann.

Die sportliche Entwicklung des Vereins erreichte in dieser Zeit ihren Höhepunkt. Dann trat eine gewisse Stagnation ein, weil die Möglichkeiten, die dem örtlichen Sport gegeben sind, ihre Grenzen erreichten.

Wenn hier auch nur von den schönen Erfolgen der Senioren die Rede war, so sei nicht vergessen, dass die Jugendarbeit keineswegs vernachlässigt wurde. Durch einige schwache Jahrgänge verlor die Jugend- und Schülermannschaft leider an Spielstärke. Zeitweilig konnte nur eine Siebener - Jugend spielen. Dass aber die Arbeit an der Jugend auch vom Kreisjugendausschuss bestätigt und anerkannt wurde, zeigt die Tatsache, dass mehrere Jugendspieler aus Allershausen in die Jugendkreisauswahl berufen wurden.

Aus unserem Verein haben folgende Spieler bei Jugendauswahlspielen des Kreises Northeim mitgewirkt: Uwe Nolte, Jörg Schubert, Jürgen Becker, Bernd Tepperwien und Joachim Schlömp.

An dieser Stelle müssen wir die Theatergruppe unseres Vereins auch einmal erwähnen, die die Bürger in Allershausen fast in jedem Jahr mit einem Theaterabend erfreute. Wer selbst einmal mitgespielt hat, weiß, wieviel Arbeit, wieviel Freizeit das Einüben i Anspruch nimmt. Um die Theatergruppe in den fünfziger und sechziger Jahren haben sich Hans Krüger und Heinrich Gobrecht besondere Verdienste erworben. Ein Dank an alle Laienspieler, die sich Jahr für Jahr zur Verfügung stellen. Für alle sei nur einer genannt, der noch in keinem Jahr bei der Theatergruppe fehlte: Das ist unser nimmermüder Siegfried Möller.

Es wäre schön wenn hier die Vereinsgeschichte anhalten könnte, auf dem Höhepunkt sportlicher Erfolge. Bedenken wir, dass alles nur Sport und Spiel ist und auch bleiben soll und erkennen wir, dass auch Misserfolge uns nicht davon abhalten können, weiterhin dem Sport und der Arbeit an der Jugend zu dienen. Diese Erkenntnis hat dem heutigem Vorstand geholfen, die schwere Vereinskrise 1968/69 zu überstehen.

Was war geschehen?

Die erste Mannschaft unseres Vereins war aus der Kreisliga Northeim abgestiegen. Die 2.Mannschaft musste wegen Spielermangel zurückgezogen werden. Der 1.Vorsitzende Werner Schulze trat nach sechsjähriger erfolgreicher Arbeit zurück, der 2.Vorsitzende Dieter Stüber veränderte sich beruflich nach Schoningen.

Mehrere Spieler schlossen sich anderen Vereinen an, sogar Spieler aus unserem eigenen Nachwuchs. Das Vereinsschiff war leck geschlagen und es drohte zu sinken.

In der Gemeinde Allershausen trat am 1.Juli 1968 eine wesentliche Veränderung ein. Die Gemeinde gab ihre Selbstständigkeit als kommunale Gemeinde auf und wurde in die Stadt Uslar eingemeindet. Ein denkwürdiger Tag in der Geschichte des Ortes. Es wurden Stimmen laut, auch den Sportverein in den Uslarer Verein übergehen zu lassen. Nachdem aber der Gesangsverein nicht mehr aktiv war und auch die Freiwillige Feuerwehr an die Uslarer Wehr angegliedert wurde, war es der Wunsch unserer Mitglieder, doch mit dem Sportverein dem Ort ein kleines Stückchen Selbstständigkeit, ein kleines Stückchen Eigenleben, zu erhalten.

Wahrlich ein schweres Erbe, das der am 21.06.1968 gewählte Vorstand übernehmen musste. schon so manche Krise im Verein konnte vorher bewältigt werden, so auch diese. Der neu gewählte Vorstand, der übrigens bis heute auf keinem Posten geändert wurde, ging zwar mit schwerem Herzen, aber mit frischem Mut an die Arbeit. In der Spielserie 1968/69 gab es in der ersten Mannschaft noch mal eine Krise. Die Mannschaft lag nach 7 Spieltagen mit 0:14 Punkten hoffnungslos am Ende der Tabelle. Es drohte die Auflösung der ersten Mannschaft und somit das Ende des Spielbetriebes. Aber Mannschaft und Vorstand rafften sich zusammen und beschlossen, gerade jetzt in der laufenden Serie nicht die Flinte ins Korn zu werfen.

Dieser Beschluss wirkte Wunder. Schon am nächsten Sonntag war der erste Sieg fällig. nach einer nie für möglich gehaltenen Siegesserie stand unsere Mannschaft am Schluss der Serie auf dem 5. Tabellenplatz. Der schönste Erfolg für Mannschaft und Vorstand und der Beweis, dass feste Kameradschaft Berge versetzen kann.

Wir alle wissen, dass wir unseren Verein nur aufrecht erhalten können, wenn wir uns um den Nachwuchs, um die Jugend bemühen. Seit 1968 ist Rudi Schlufter unser Jugendobmann. Seinem Einsatz, seinen Opfern ist es zu danken, dass wir eine Jugendabteilung haben, die uns zu dem Optimismus berechtigt, die Spielstärke der ersten Mannschaft weiter zu verbessern. Hier ist es angebracht, eine bitte an die Eltern zu richten:

Habt Vertrauen zu dem Sportverein. Schickt uns die Jungen, damit sie bei Spiel und Sport lernen, ihren Körper zu beherrschen und sich der Gemeinschaft zu fügen. ist es nicht ein schöner Anblick, gesunde Kinder bei sportlicher Betätigung zu sehen und zu erleben?

Die Theatergruppe fand in Karl Becker einen Nachfolger als Regisseur für den inzwischen verzogenen Hans Krüger und den aus Altersgründen nicht mehr tätigen Heinrich Gobrecht und schon konnte an frühere Erfolge angeknüpft werden. War die Aufführung des vergangenen Jahres ein geglückter Wiederbeginn in Allershausen, so konnten wir in diesem Jahr in Uslar im Saal Küchemann einen unvergesslichen Erfolg verzeichnen. Ein überfüllter Saal, ein mitgehendes Publikum und eine großartig besetzte Laienspielgruppe trugen dazu bei, dass dieser Abend bei allen Gästen in bester Erinnerung bleiben wird.

Neben Karl Becker als Regisseur und Wolfgang Willkens als Bühnenbauer wirkten folgende Laienspieler mit: Lisa Gobrecht, Gitta Gobrecht, Bärbel Scholz, Regina Möller, Siegfried Möller, Dieter Küster, Siegfried Porath, Siegfried Lemke.

Quelle Festschrift 1981